Besen, Weinstube, Spezialbesen
Liebe Leut,
Eine Besenwirtschaft ist eine traditionell schwäbische Lokalität. Hier wird in gemütlicher Atmosphäre Wein getrunken und dazu „geveschpert“.
Der Ursprung der Besenwirtschaften geht zurück auf Karl den Großen. Der Landesherr war ein Förderer des Weinbaus in seinem Reich und verfügte im Jahr 791 per Erlass, dass die Bauern auch ohne Schankkonzession ihren Wein direkt an durstige Trinker verkaufen durften. Zur Kennzeichnung eines solchen Ausschanks sollten die Wengerter einen Kranz aus Tannenreisig oder Stroh am Haus befestigen. Die Tradition ist bis heute geblieben, allerdings wurde aus dem Kranz der Besen.
Nicht selten sitzen die Gäste in den Besenwirtschaften in der "guten Stube" der Wirte, in einer umgebauten Scheune oder im urigen Gewölbekeller und genießen neben ihrem Viertele deftige schwäbische Hausmannskost.
Die sonst als stur geltenden Schwaben werden hier gesellig, und es entwickeln sich häufig nette Gespräche und sogar Freundschaften beim Wein. Trägt man den Titel Besen im Namen, kommen mehr Gäste wegen der drei großen „g“ des schwäbischen Besen-Einmaleins: gemütlich, günstig, gesellig.
Die Weinstube Könningers Rebstöckle ist aufgrund der geltenden Bestimmungen für das Betreiben von Besenwirtschaften im klassischen und rechtlichen Sinne seit Jahren keine Besenwirtschaft mehr sondern eine Weinstube mit Besenambiente. Die Betreiber der Wirtschaft -angefangen beim ursprünglichen Betreiber -dem Winzer Thomas Könninger- haben seit Jahren eine Vollkonzession für das Betreiben von Gaststättenbetrieben, so dass der Betreiber auch allen Rechten Und Pflichten zum Betreiben eines vollwertigen Gststättenbetriebes nachkommen muß und nachkommen darf.
Mit einer solchen Vollkonzession gibt es beispielsweise keine Beschränkungen der Öffnungszeiten oder des Speisen- und Getränkeangebotes.
Anzahl der Besenwirtschaften
Im Weinbaugebiet Württemberg gibt es etwa 280 Betriebe, die als „Besenwirtschaften“ auftreten. Die Mehrzahl der Betriebe hat eine Gaststättenkonzession und ist von den Beschränkungen, die das Gaststättengesetz den Besenwirtschaften auferlegt, befreit. Solche Betriebe könnte man als Gaststätten „nach Besenart“ beschreiben, die Übergänge sind fließend.
Immer mehr Betriebe füllen ihre Weine in Flaschen ab und stellen diese als Qualitätsweine bei der amtlichen Prüfstelle vor. Die Abgabe von offenem Wein verliert immer mehr an Bedeutung. Die Anzahl der Betriebe, die über keine Konzession verfügen und offenen Wein ausschenken, dürfte die 100 nicht überschreiten. Es ist nicht möglich, eine präzise Zahl anzugeben, weil der Betrieb einer Besenwirtschaft nicht genehmigungspflichtig, sondern nur anzeigepflichtig ist.
Klassische Besenwirtschaften sind also nur noch selten anzufinden und werden in der Regel vom Winzer und seinen Angehörigen betrieben, so wie es bei den Großeltern Thomas Könningers auch noch der Fall war.
Der jetzige Betreiber der Weinstube Könningers Rebstöckle bewahrt wie viele andere Betreiber von Besenwirtschaften die Tradition der Besenatmosphäre, diesen schönen Ort der Zusammenkunft von Menschen, die alte Erinerungen miteinander verbinden, oder die Atmosphäre genießen, mit anderen in Kontakt treten zu können, ohne dass sich wie in herkömmlichen Gaststätten, zufällig zusammen kommende Gäste voneinander distanzieren, indem sie an getrennten Tischen sitzen und so kaum ein Gespräch mit anderen zustande kommt. Hier ist die Nähe gewollt und durch die Tischanordnungen Nähe und Kontakt "zwangsläufig".
Wir freuen uns auf Sie!
Peter Meyer und Team